Am Sonntag, den 9. März feiert der US-amerikanische Schriftsteller deutscher Wurzeln den 20. Todestag. Wir möchten dem selbst ernannten „Dirty Old Man“ einige Zeilen widmen.
"Da man aber nicht immer nur schreiben kann, gab es große Lücken zu füllen. Ich füllte sie mit Scotch, Bier, Ale und Frauen. Mit den Frauen hatte ich meistens Pech, und die Folge war, dass ich mich stark aufs Trinken konzentrierte.“ Zitate wie jenes aus seinem Roman „Hollywood“ bringen den Stellenwert des Trinkens im Leben und Schreiben Bukowskis auf den Punkt. Und mit „Scotch“ meint er nicht irgendeinen Scotch, sondern den Old Grand-Dad. Der aus dem Hause Jim Beam stammende Bourbon mit erhöhtem Roggenanteil ist ein süßlich-kräftiger Whiskey, der sich nicht nur durch die Zeilen eines kompromisslosen Lieblings-Melancholikers der amerikanischen Literatur zieht.
„Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel.“ (Bukowski)
So schwelgen beispielsweise Lynyrd Skynyrd einer ganz weiblichen Illusion nach, wenn sie singen "She likes to drink Old Grand-Dad, and her shoes do shuffle around". In John Hawes Roman „Second Skin“ hält der Bourbon die drei herzlich verworrenen Ebenen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammen, und James Bond bestellt den Old Grand-Dad on the rocks in „Live and let die“ und „Diamonds are forever“ - von wegen „geschüttelt, nicht gerührt“..
In jedem Falle scheint der Kentucky Bourbon eine existenziell bedeutsame, eine anregende und zugleich beruhigende Wirkung auf Überlebenskünstler jeglicher Natur zu haben. Zumindest vermittelt er die oftmals hilfreiche Illusion davon.
Und auch, wenn der „Old Man“ ein paar Male öfter zum Old Grand gegriffen haben mag, als es die WHO möglicherweise empfehlen würde – zu seinen Ehren erheben wir ein Gläschen Old Grand-Dad, auf Charles Bukowski alias Hank Chinasky und rüsten uns für den Fall, dass er Recht hat – Prost! (jr)